Ein Blick in die Zukunft
Die „Formation KAYADj“ hat eine Doppelfunktion, die in ihrer Komplexität nicht zu unterschätzen ist. Das in einer Gegend, die nicht besonders bildungsfreundlich und auf Produktionsbetriebe eingestellt ist. Einerseits ist KAYADj eine Privatschule mit einem Bildungsauftrag, der leider vom Staat Senegal auch nach x-Gesuchen und Formularen noch immer nicht unterstützt wird. Andererseits ist KAYADj ein Produktionsbetrieb, der wirtschaftlich funktionieren muss, damit die Löhne der Lehrlinge und Lehrer, der Gebäude- und Maschinenunterhalt, die Mittagsverpflegung usw. finanziert werden können.
Die Realität sieht jedoch so aus, dass ohne finanzielle Unterstützung von aussen (Verein „afrique-lien“, Spenden von Unternehmen und Privaten, Geld von Kurt Koch) KAYADj nicht lebensfähig ist.
Bis anhin waren die Mitarbeiter/innen kaum mit diesen Fragen der Wirtschaftlichkeit ihres Betriebs konfrontiert. Mit dem allmählichen Rückzug von Kurt Koch aus dem Tagesgeschäft hin zu einer vermehrten Beratungsfunktion ist es eine unausweichliche Notwendigkeit, dass jeder und jede Einzelne des Teams KAYADj Verantwortung für übernehmen muss.
KAYADj hat nur eine Chance für die Zukunft, wenn das selbständige Arbeiten und Denken, das Bewusstsein für Wirtschaftlichkeit und die Verantwortung jedes Einzelnen für den Betrieb allen bewusst wird und entsprechend umgesetzt werden kann. Alle müssen sich darüber klar werden, dass ihre Arbeitsplätze bei KAYADj auch abhängig vom eigenen Leistungswillen sind. Kurt Koch nimmt sich in Zukunft noch mehr zurück. Solange er die Probleme angeht und selbst zu lösen versucht, besteht wenig Grund und Druck für die Angestellten und Lehrlinge sich speziell zu engagieren.